5G Antenne in Hohenrain geplant – und keiner weiss es

Am 2. April wurde das Baugesuch für eine Mobilfunkantenne (5G, adaptiv, mit Beamforming) publiziert, welche beim BBZN in Hohenrain erstellt werden soll. Die Baugesuchsunterlagen können beim Bauamt Hochdorf, bvu@hochdorf.ch eingesehen bzw. angefordert werden.

Gemäss den Baugesuchsakten besteht ein Einspracheradius von 950 m: Alle Menschen, die innerhalb dieses Perimeters wohnen, arbeiten oder zur Schule gehen, sind einspracheberechtigt (bei Minderjährigen deren Eltern). Damit dürften alle Lehrer und Schüler des HPZ, alle Eltern von Schülern der Primarschule Hohenrain, Schüler und Angestellte des BBZN, und alle Einwohner des Kerngemeindegebiets Hohenrain Einsprache gegen diese Antenne machen. Erste Rückmeldungen zeigen, dass dies die wenigsten wissen, weshalb wir Sie gerne darauf aufmerksam machen.

Einmal mehr moniert IG Seetal Plus, dass im Rahmen des Bewilligungsverfahren von Mobilfunkantennen die betroffene Bevölkerung mangelhaft bis gar nicht von der zuständigen Behörde informiert wird. Wir fragen uns, wie es sein kann, dass die Gemeinde über das Baugesuch des Containerhäuschens vom Nachbarn informiert (per Brief!), wenn es aber um Mobilfunkantennen geht, mit, wie im Beispiel von Hohenrain, fast 1 km Einspracheradius, wissen die betroffenen Anwohner, sprich praktisch das ganze Dorf, nichts davon. Ist die „Holschuld“ in solch einem Fall gerechtfertigt oder gar fahrlässig?

Es gibt bereits über 40’000 (!) wissenschaftliche Studien und Untersuchungen zu den Auswirkungen elektromagnetischer Strahlung (siehe z. B. https://emf-portal.org), von denen rund die Hälfte – also 20’000 – biologische Effekte oder gesundheitliche Auswirkungen zeigt. Eine aufbereitete Zusammenstellung von 670 Studien finden Sie unter https://emfdata.org.

Selbst das Bundesamt für Umwelt BAFU schreibt auf seiner Website, «Dass es nicht-thermische Wirkungen gibt, ist also unbestritten» (darunter werden Effekte verstanden, die bereits weit unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte auftreten. Die gesetzlichen Grenzwerte berücksichtigen nämlich nur thermische Effekte, also Erwärmungen des Gewebes). Hier der etwas umständliche Link dazu: https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/elektrosmog/fachinformationen/auswirkungen-elektrosmog/gesundheitliche-auswirkungen-von-hochfrequenz-strahlung.html#-1872767350

Gerade in Hohenrain, dem Standort der Heilpädagogischen Schule des Kanton Luzern, mit rund 200 Kindern und Jugendlichen, teils im Internatbetrieb untergebracht, sollte ein Antennenstandort mit Bedacht (nicht) gewählt werden. Zudem befindet sich auf dem Gelände des Antennenstandortes BBZN eine Spielgruppe! Die Primarschule Hohenrain ist ebenfalls nicht weit.

Kinder und beeinträchtigte Menschen sind von technischer Strahlung besonders betroffen, weil z. B. das Immunsystem noch nicht voll ausgebildet ist. Wie die zum Teil hochsensiblen Kinder des HPZ auf die Strahlung reagieren werden, ist ungewiss.

Sind Sie einspracheberechtigt und brauchen Unterstützung? Melden Sie sich bei uns: franz.ulrich@igseetalplus.ch